Tag 1: Ankunft in der Familie

Heute bin ich in Frankfurt angekommen. Ich hatte große Bedenken wegen des vielen Umsteigens, auf dem Weg zu meiner Familie, wo ich als Betreuerin arbeiten werde, bin ich mit sieben verschiedene Transportmitteln gereist: ein Auto zum Flughafen, ein Flugzeug, drei Züge, ein Bus... und schließlich das Auto meines Auftraggebers. Und das, obwohl die Reise insgesamt weniger als fünf Stunden dauerte. Unglaublich! Doch was für uns vom Balkan wie Science-Fiction klingt, scheint für deutsche Familien ganz normal zu sein. Ich hatte das Ticket online gekauft und war entsetzt, als ich die vielen Umstiege sah, vor allem weil zwischen der Ankunft eines Zuges und der Abfahrt eines anderen jeweils nur maximal 10 Minuten waren.

Die Leute, die ich unterwegs getroffen habe, waren sehr hilfsbereit. Ständig nahm mir jemand meinen Koffer ab, mit dem ich mich zuvor abgekämpft hatte, da er mir so groß wie zwei Kleiderschränke schien. Es gab keine dummen Kommentare, nur ein Lächeln, offenbar sind die Deutschen unübertroffene Gentlemans. Und auch die Familie der Dame, die ich pflegen werde, ist sehr angenehm und freundlich, die Kinder hervorragend erzogen. Sie sehen fast ein bisschen aus wie eine Familie aus einer Lebensversicherungsanzeige.